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Geld- und Freiheitsstrafen – Wenn Schwarzarbeit die Existenz gefährdet

Das waren früher noch Zeiten: Geschäftspartnern zu Weihnachten eine teure Flasche Champagner schenken, die Bestechung von ausländischen Beamten von der Steuer absetzen und Schwarzarbeit als Kavaliersdelikt betrachten. Manch einer wird bei diesen Gedanken schnell nostalgisch und mag über die „guten alten Zeiten schwärmen“. Doch es bringt nichts. Sie sind vorbei. Und zwar endgültig. Heute geht die Staatsanwaltschaft hart gegen solche Sünder vor.

Das gilt gerade bei Schwarzarbeit. In den letzten Jahren versteht der Zoll hier keinen Spaß mehr und drückt auch kein Auge mehr zu. Wer erwischt wird, wird unverzüglich an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, die den Fall bearbeitet und immer öfters auch vor Gericht bringt. Wer jetzt mit den Schultern zuckt und denkt, dass es sich bloß um eine kleine Geldstrafe handelt, der irrt. Deutsche Gerichte haben im Jahr 2019 insgesamt 1700 Jahre Freiheitsstrafen im Zusammenhang mit Schwarzarbeit verhängt. (LINK: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Zoll/Schwarzarbeitsbekaempfung/2019-03-05-Illegal-ist-unsozial.html)

Manche Branchen besonders anfällig

Schwarzarbeit gibt es in der gesamten Wirtschaft. Das ist auch die Putzhilfe, die bei Privatpersonen zuhause reinigt, ohne dabei angemeldet zu sein. Aber es ist kein Geheimnis, dass manche Branchen überproportional vertreten sind. Darunter fallen die Gastronomie, der Bau, die Pflege- und Reinigungsbranche. Sie alle stehen unter dem Generalverdacht, viele Menschen schwarz zu beschäftigen. Das macht den Zoll natürlich aufmerksam. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Zoll diese Branche, genau wie die Baubranche, regelmäßig überprüft.

Wer sein Geschäftsmodell in diesen Branchen auf illegale Beschäftigung aufbaut, der spielt mit seiner Existenz. Denn wenn der Zoll einen mehrmals erwischt, dann drohen empfindliche Geld- und auch Freiheitsstrafen. Das ist das Ende der beruflichen wie bürgerlichen Existzenz.

Recht und Unrecht

Clean Garant: Schwarzarbeit, nein danke

Doch es gibt auch die ehrlichen Anbieter in diesen Branchen, die wir in diesem Zusammenhang nicht verschweigen wollen. Wie etwa der Gebäudereiniger Clean Garant, der Schwarzarbeit kategorisch ausschließt. Der Geschäftsführe erklärt auf Nachfrage, dass eine illegale Beschäftigung für ihn nicht in Frage komme. Es sei den Beschäftigten gegenüber nicht fair, die um ihre soziale Absicherung gebracht werden; es ist gegenüber den Kunden nicht fair, wenn die Mitarbeiter vor dem Zoll flüchten und die Arbeit stehen lassen; es ist gegenüber der Gesellschaft und der Sozialkasse nicht fair, von denen schließlich wir alle profitieren.

Dafür war es den Gründern schon von Anfang klar und bewusst: Clean Garant und Schwarzarbeit passen nicht zusammen und werden auch niemals zusammenpassen. Außerdem lohne es sich aus einem weiteren Grund nicht: Gerade die Putz- und Reinigungsbranche wird zu oft kontrolliert.

Schwarzarbeit sinkt

Eine gute Nachricht für alle ehrlichen Menschen da draußen: Nicht nur Clean Garant lehnt Schwarzarbeit ab, sondern immer mehr Firmen. Die illegale Beschäftigung hat in den letzten Jahren nachgelassen. Ihr Umfang hat 2003 mit 370 Mrd. Euro seinen Höhepunkt erreicht, um anschließen langsam, aber kontinuierlich zu fallen. Schätzungen gehen von einem Umfang im Jahr 2020 von „nur noch“ 322 Mrd. Euro aus. (LINK: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/20063/umfrage/entwicklung-des-umfangs-der-schattenwirtschaft-seit-1995/) Das ist eine Senkung um 13 Prozent.

Es ist zu hoffen, dass diese Entwicklung weitergeht und wir in Zukunft auch noch von anderen Firmen berichten, die genau wie Clean Garant der Schwarzarbeit in ihrem Unternehmen die Rote Karte zeigen. Denn davon profitieren schließlich wir alle.